Das Drechslerhandwerk ist nachweislich eines der ältesten Gewerke der Erde. Die erste Drechselbank entstand aus dem ersten mechanisierten Gerät der Menschheit - dem Fiedelbohrer. Lediglich die Drehachse wurde aus der senkrechten in die horizontale Ebene verlagert. Gedrehte Gegenstände wurden bereits vor mindestens 3500 Jahren gefertigt.
Der älteste nachweisliche Fund stammt aus dem frühen 7. Jahrhundert aus Corneto in Italien. Die Etrusker hatten zu der Zeit bereits eine große Fertigkeit im Drehen von Schalen, Möbelfüßen und Tellern aus verschiedenen Materialien entwickelt. Über die Kelten wurde schließlich das Handwerk aus dem Mittelmeerraum in nördliche Gebiete exportiert, und so lässt es sich im 3. Jahrhundert im Raum Deutschland nachweisen. Trotz der primitiven Fitzelbank-Technik waren dünnwandige Gefäße, raffinierte Dosen, wohlgestaltete Füße und Säulen, Spiegelgriffe, Flaschen, Teller usw. im Angebot der damaligen Drechslerschaft. Nicht nur Holz wurde verarbeitet, sondern auch Elfenbein, Bein, Bernstein, Bronze, Sandstein, Kalkstein, Schiefer, Marmor, Alabaster und viele mehr.
Erst im 13. Jahrhundert erschien eine neue Form der Drehbank. Bei der Technik der Wippdrehbank war zwar immer noch die Drehrichtungsänderung vorhanden, aber nun standen beide Hände für das Halten des Werkzeuges zur Verfügung. In der Epoche der Renaissance hörte das Drechslerhandwerk auf, ein Eigenleben zu führen und trat in Wechselbeziehung mit der Schreinerei und Schnitzerei. Jedoch erst im französischen Barock erlangten Handwerk und Kunst eine Blütezeit. In Deutschland wurde Nürnberg Mittelpunkt unseres schönen Handwerks, und Nürnberger Drechsler waren es, die das Handwerk hoffähig machten. So gab es unter den damaligen Fürsten, Zaren, Päpsten, Königen und Kaisern auch sehr gute Drechsler. Das Ovaldrehen und Passigdrehen entstand und auch gewundene Säulen (Wund) hielten Einzug in die Stuben. Durch die gekröpfte Welle von Leonardo da Vinci wurde endlich die einförmige Drehbewegung möglich. Figuren- und Vieleckdrehbänke entstanden.
Mitte des 18. Jahrhunderts wurde das Drechslerhandwerk stark in den Hintergrund gedrängt. Mit den bescheidenen Aufgaben konnten die Fähigkeiten der damaligen Drechsler lange nicht gefordert werden. So gerieten viele Techniken, die den höchsten Stand der Kunstfertigkeit darstellten, in Vergessenheit. Durch unzweckmäßige und überspitzte Drechsler-Kuriositäten von sogenannten "Kunst-Drechslern" wandte sich lange Zeit das gebildete Publikum vom Drechslerhandwerk ab und erst in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts konnte es eine Renaissance erleben, welche bis zur Deutschen Wiedervereinigung anhielt.
Trotz der nachfolgenden starken Ausdünnung der Drechslerbetriebe hat sich bis heute das Drehen mit der Hand erhalten und stellt nach wie vor eine wichtige Ergänzung in der Holzbearbeitung dar.
Quelle : Wikipedia
Wer hat das Drechseln erfunden?
Aus Ägypten und aus römischer Zeit haben sich Darstellungen und Berichte erhalten, doch ist es wahrscheinlich, dass diese Technik bereits früh auch in Mesopotamien, der Induskultur und in China bekannt war.
Quelle: Wikipedia
Drechseln ist ein zerspanendes Fertigungsverfahren für Holz, seltener auch für Horn, Elfenbein, Bernstein, Alabaster, Speckstein, Serpentinite, Acrylglas (Plexiglas) und andere Kunststoffe. Der Drechsler nennt dieses Verfahren im Allgemeinen Drehen. Gedreht wird manuell auf einer Drehbank oder maschinell auf einem Drehautomaten, wobei sich das Werkstück in beiden Fällen in der horizontalen Ebene zentrisch um seine Achse dreht und das Werkzeug die zu erzeugende Kontur abfährt.
Man unterscheidet zwischen :
Längsholz
Bei diesem Drehverfahren ist das Werkstück entweder zwischen den Spitzen (Mitnehmer am Spindelstock und Körnerspitze am Reitstock) eingespannt oder einseitig am Spindelstock befestigt. Das Werkstück dreht sich um die Faserrichtung. Das Dreheisen wird auf der Werkzeugauflage aufgelegt und manuell gegen das Werkstück so geführt, dass ein gezielter Schneidvorgang entsteht. Mit dieser Technik werden Artikel hergestellt wie:
Geländerstäbe
Treppenpfosten, Geländerpfosten
diverse Säulen
Büchsen
Knöpfe
Schreibgeräte
Kerzenständer
Eierbecher
etc.
Querholzdrehen
Bei diesem Drehverfahren ist das Werkstück einseitig am Spindelstock befestigt. Das Werkstück dreht sich um die Faserrichtung. Das Dreheisen wird auf der Werkzeugauflage aufgelegt und manuell gegen das Werkstück so geführt, dass ein gezielter Schneidvorgang entsteht. Mit dieser Technik werden Artikel hergestellt wie:
Schalen und Teller
große Ringe
Handlaufschnecken
Dosen
etc.
Quelle: Wikipedia
Geschichte des Drechselns